Es war heilig Abend. Ein Tag an dem ich schon als Kind voller Vorfreude aufstand und mich auf die Familie und Geschenke freute. Mit dem älter werden dann mehr auf die Familie als auf Geschenke. Ich habe bis jetzt in meinem Leben den Heiligabend nicht mit etwas heiligen verbunden. Für mich war es Weihnachten, an dem die Welt zwar wie verzaubert war für mich aber den Grund dafür kannte ich nicht. Also mir war schon bekannt, dass es etwas mit der Geburt von Jesus zutun hatte aber mehr auch nicht. Ich bin weder christlich aufgewachsen, noch mit dem Glauben an Gott.
Dieses Weihnachten war jedoch anders. Nicht nur weil die Coronamaßnahmen es nicht möglich machten wie gewohnt mit der großen Familie zusammen zu kommen, sondern auch weil ich Gottes Liebe und Gnade zum ersten Mal bewusst gespürt habe.
Ich habe kurz vor meinem 30 Geburtstag (22.12) eine Nachricht von Ärzten erhalten die mich wirklich umgehauen hat und die mich verzweifeln ließ.
Am Heiligen Abend ging es dann so weit das ich aufstand und nicht wusste wieso ich überhaupt aufstehen sollte. Die Visionen, Wünsche und Vorstellungen von meiner Zukunft waren nicht mehr sichtbar und vor allem nicht mehr in meinem Herzen spürbar. In meinem Herz war nur Angst, Verzweiflung und Schmerz.
Als ich es dann doch geschafft habe aufzustehen hörte ich plötzlich meine Gedanken sagen „Bete! Lege die Hände zusammen und bete! Bete. bete einfach!“ und dann kam da ein Gefühl von Scham und Schuld. Ich dachte mir „wie kann ich denn jetzt beten, ich habe nie an einen Gott geglaubt, habe nie gebetet.“ Das erschien mir nicht richtig und ich fühlte mich schuldig. „jetzt wo es mir schlecht geht kann ich doch nicht zu Gott kommen und ihm um Hilfe bitten. Das ist nicht aufrichtig. DU würdest das bei einem Freund auch nicht gut finden.“ Sagte ich mir selbst.
Aber die Stimme zu beten wurde immer größer. Sie machte mich teilweise wahnsinnig, dieser geistliche Kampf zwischen der Sehnsucht sich an etwas festhalten zu wollen und der Scham jetzt plötzlich ‚angekrochen‘ zu kommen, wenn es mir schlecht geht.
Ich schrieb einer Freundin, die mir vor einigen Tagen zuvor von der Citychurch erzählte. Ich bat sie um Rat, denn ich fühlte mich so verloren und berichtete von der Stimme, die mich dazu aufforderte zu beten. Die Freundin empfahl mir den Gottestdienst Live auf YouTube zu schauen der in wenigen Stunden ausgestrahlt wurde. Und das tat ich, denn ich war so am Boden, dass ich nach jedem Strohhalm greifen wollte, der mir angeboten wurde.
Als die Menschen auf meinem kleinen Bildschirm der Church anfingen mit Worship, da passierte etwas in mir in meinem Herzen und mit meiner Seele. Ich kann es bis heute nicht mit Worten erklären. Es berührte mich so tief im Herzen, dass ich nicht nur noch mehr in Tränen ausbrach, sondern was noch viel überwältigender war: MEINE ANGST WAR WEG! Ich fühlte mich in dem Moment wie neu geboren. Wie ausgewechselt. Wie frisch geduscht. Ich fühlte mich leicht und unbeschwert. Und obwohl mein Problem nicht behoben wurde hatte ich plötzlich keine Angst mehr. Ich schaute den Gottestdienst begeistert weiter und der Abend war geretettet. Aber nicht nur der Abend sondern jetzt im Nachhinein mit mehr Tiefe im Glauben kann ich sagen, ICH WURDE GERETTET. Jesus hat mich gerettet.
Ich danke Gott so sehr, dass er mich von diesem Tag an nicht mehr alleine gelassen hat. Und damit meine ich vorallem: ich danke ihm, dass er das Vertrauen, den Mut und die Neugierde alle Zweifel und Bedenken gegenüber Gott zu beseitigen, in mein Herz gelegt hat und zwar so fest verwurzelt, dass ich gar nicht mehr anders konnte als es anzunehmen und jeden Tag dafür dankbar zu sein. Obwohl das allein eine kleine Geschichte ist so ist sie letztendlich erst der Anfang von einer großen unendlichen Geschichte. Ich könnte noch so viel mehr erzählen und von den vielen Momenten berichten, die Gott in den letzten knapp 2 Monaten in meinem Leben verändert, umgekrempelt und mich vorallem in Höhen und Tiefen begleitet hat. Wie er jeden Tag mich so annimmt wie ich bin. Mit mir tanzt, weint, lacht und mich tröstet. Neverending Story.
Seit dem Tag an dem wir jedes Jahr aufs neue die Geburt von Jesus Christus feiern, an diesem Tag hat er mich gerettet. Und ich bete dafür, dass ich diesen Tag niemals vergessen werde.
Hallelujah.
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